Übungstag Roter Heuberg 2023 Stetten am kalten Markt

Am 02.04.2023 reisten 6 Kameraden der Feuerwehr Plochingen mit dem LF Kats auf den Truppenübungsplatz nach Stetten am kalten Markt. Hier galt es in einem gemischten Zug (drei Löschfahrzeuge aus unterschiedlichen Feuerwehren) verschiedene Übung Szenarien abzuarbeiten. Durch die LKR Zollernalbkreis und Sigmaringen wurden hier in drei Rundkursen jeweils 8 Stationen zu unterschiedlichen Themen vorbereitet. So konnte hier eine Übungslandschaft mit 200 Fahrzeugen und 1200 Teilnehmenden gestaltet werden. Ein gigantischer Organisatorischer Aufwand, vor dem nur der Hut gezogen werden kann. Daher ergeht hier ein großer Dank an alle beteiligten, der Tag war beeindruckend und wir kommen auf jedenfalls wieder.

Los ging es schon einen Tag vor der Übung, dort trafen wir uns zu Vorbereitung unseres Fahrzeuges. Alle Geräte und Füllstände wurden kontrolliert, sowie ein Teil der Verpflegung verstaut. Und anschließend noch das Fahrzeug gereinigt.

05:45 Uhr trafen sich Fabian, Jonas, Leon, Luca, Ralf und Sven, die Augen waren noch klein, der Kaffee aber schon durchgelaufen. Der letzte Proviant und Wechselkleidung wurden noch verstaut und auf ging es nach Stetten.

Nach 2h fahrt trafen wir am Meldekopf vor der Kaserne ein. Ein beeindruckender Anblick bot sich auf dem Parkplatz, so viele Kameradinnen und Kameraden und Fahrzeuge.

Nach der Anmeldung ging es im Konvoi mit Lotsen in die Kaserne, dort wurden wir dann in unsere geplanten Züge aufgestellt. Die Vesperpakete wurden entgegengenommen und es gab eine Sicherheits- und Verhaltensanweisung.

So starteten wir um kurz nach 9 Uhr mit unserem eingeteilten Zug Blau 215, bestehend aus dem MLF aus Meßstetten, dem LF8/6 aus Stockach, unserem LF Kats und unserem Zugführer Remo aus Waiblingen. Unsere erste Übungsstation hatte das Stichwort „Verletzter Waldarbeiter“. Hier lag in einem abschüssigen Hang, eines Waldgebietes ein Statist, den es galt wieder auf Straßen Niveau zu bringen. Die Lage wurde erkundet und die Aufgaben entsprechend auf die Fahrzeuge verteilt. So wurde über die Schleifkorbtrage und einer Seilrutsche die erste Aufgabe gemeinsam bewältigt.

Kurze Nachbesprechung, zusammenpacken und weiter zur nächsten Station.

Wir rotierten nach jeder Station die Reihenfolge der Fahrzeuge so das jedes Fahrzeug mal das ersteintreffende war.

An Station zwei mit dem Stichwort „Unfall mit folgen“ bekamen wir am Startpunkt den Hinweis das es sich hier um Psychische Belastung gehen soll. Wir wurden von einer Frau wild winkend mit einem Kalb von Hund in Empfang genommen. Die erste Befragung ergab das die Frau, verletzte Kinder in einem dichten Waldstück direkt neben uns gesehen hätte. Die meisten von uns hatten vermutlich das gleiche im Kopf „oje Kinder“ für uns das schlimmste Szenario, auf das wir in einem realen Einsatz treffen könnten.

Plötzlich Blitze, Schüße ?… Plötzlich standen wir umringt von maskiert mit Schlägern bewaffneten Angreifern. Ein Hinterhalt. Schnell sammelten wir uns Alle an einem Punkt und bildeten einen Kreis, um uns zu schützen, dabei mussten wir zusehen, wie sie unsere Fahrzeuge plünderten. Das gab uns einen kleinen Eindruck wie sich die Kollegen in Berlin an Silvester gefühlt haben müssen. Nach der Nachbesprechung ging es weiter.

Mit dem Stichwort „Dachstuhlbrand“ gings zu Station drei. Hier musste ein Feuer im Dachgeschoß und nach fünf vermissten Personen gesucht werden, diese fanden wir recht schnell und verbrachten sie in sichere Bereiche. Nach der Manöverkritik ging es weiter.

Bei dem ein oder anderen wurde angefangen das Lunchpaket zu verspeisen, geplante Pausen gab es nicht und so wurde die Anfahrt zur nächsten Station dafür genutzt. Für die Fahrten zwischen den Stationen benötigte es 5-10 Minuten, was auch einen Eindruck gab, wie riesig das Gelände ist.

Station vier konnte die Mannschaft etwas entspannen und die Maschinisten waren gefragt. In einem Parkour mit Stangen wurde das Fahren in engen Straßen, in 12 Grad Neigung und anschließend das Wenden in drei Zügen geübt. Jeder Maschinist, der wollte konnte sich hier austesten, so tauschten wir einige Male durch. Sieht schon witzig aus, wenn in Schräglage dein Heck 30cm versetzt fährt.

Auf zu Station fünf, hier waren wieder alle gefordert. Stichwort „Verpuffung bei Grillfeuer“ am Start erhielten wir noch den Hinweis das wir auf uns allein gestellt sind, Rettungsdienst kommt frühstens in 30 Minuten. Da war allen klar, dass es hier doch nicht um den vermuteten Flächenbrand geht, sondern eher das Thema Erste Hilfe im Vordergrund steht.

Bei der Erkundung stellte es sich als Grillfest von Menschen mit Einschränkungen dar, und ein Teil der Statisten waren dies in real auch, wo es hier einen großen Dank an die Statisten gibt das sie uns diese Erfahrung möglich gemacht haben.

Auf einer eingezäunten Fläche liefen zum Teil schreiende Personen umher, Personen in Rollstühlen und am Boden liegend. Und das Feuer dann noch on Top. Schnell wurde klar es geht hier um eine MANV Lage (Massenanfall von Verletzten). So kümmerte sich ein Fahrzeug um die Brandbekämpfung und die Rettung der Personen aus dem verrauchten Bereich, die beiden anderen kümmerten sich um die Sichtung und Versorgung der Verletzten. Hier mussten dann Verletzungsmuster vom Schock, Verbrennungen und Krampfanfällen behandelt werden. Nach der Nachbesprechung ging es auf zu Station 5

Stichwort „Tierseuche“ auf der Anfahrt rüsteten sich teile unseres Zuges schon mit Einmalhandschuhen und FFP2 Masken aus, wo wir dann sehr amüsiert von den Übungsbetreuern empfangen wurden. Wir sollten keine Tiere sammeln, wir sollen zuhören. Uns wurde von einem Veterinär erklärt, was ist eine Tierseuche, welche gibt es und welche Maßnahmen werden ergriffen durch das Veterinäramt und dem Dekon P Zug (Dekon P steht für das Dekontaminieren von Personen und Gegenständen nach einer Verunreinigung durch ABC Stoffe) und wo kommen wir als Feuerwehr dann als Unterstützung ins Spiel. Dazu hatten die Veterinäre Material aus der Praxis dabei. Auch eine kompletter Dekon P Platz war aufgebaut, in dem uns die unterschiedlichen Abläufe in unterschiedlichen Szenarien erklärt wurden.

Bei Station 6 wäre es um Taktik im Flächenbrand gegangen. Leider war die Zeit schon so weit vorgeschritten das wir von der Übungsleitung zu Station 8 dem gemeinsamen Gruppenbild geschickt wurden. Sehr Schade, aber wir wurden am Morgen schon darauf hingewiesen das sie mehr Stationen für uns vorbereitet haben als wir schaffen werden.

Auf der Brandübungsfläche machten wir mit allen ein Gruppenbild vor einer A400 Attrappe.

Nachdem wir uns nun von unseren Zug verabschiedet hatten, unterzogen wir uns noch einer Grobreinigung, durch den verregneten Vortag, hätten wir uns auch gewundert wenn wir anders ausgesehen hätten. Um kurz vor 17Uhr ging es Richtung Heimat. Auf dem Weg kehrten wir noch zu einem gemeinsamen Abschlussessen ein, hier merkte man schon in den Gesprächen das der Tag Eindruck hinterlassen hatte. Wir werden noch lange von dem erlebten zehren und profitieren.

Im Feuerwehrhaus eingetroffen galt es noch das Fahrzeug einsatzbereit zu machen, vor allem das Fahrzeug mit dem Hochdruckreiniger zu säubern. Um 21:45 Uhr konnten wir den Übungstag dann abschließen. 16h ein langer Tag der sich gelohnt hat, hier sind wir uns einig.

Du möchtest bei uns mitmachen ? Informationen findest du unter folgendem Link.
https://feuerwehr-plochingen.de/mitglied-werden/

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